Die Akteur-Netzwerk-Theorie - Eine Techniktheorie für das Lernen und Lehren mit Technologien

Autor/innen

  • Andrea Belliger
  • David Krieger
  • Erich Herber
  • Stephan Waba

Schlagworte:

ANT, theorie, Akteur, Netzwerk

Abstract

Zwischen den entgegengesetzten Entwürfen von Technik- und Sozialdeterminismus stellt die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) einen Mittelweg des Verständnisses der Beziehung von Mensch und Technik dar. Technik ist für die ANT weder bloßes Instrument noch eine Determinante, die das soziale Leben und damit auch die didaktische Kommunikation von Lehren und Lernen bestimmt. Vielmehr bilden Mensch und Technik hybride Akteur/innen-Netzwerke. Diese Akteur-Netzwerke sind Formen des Zusammenschlusses von Menschen, Technologien, Organisationen, Regeln, Infrastrukturen und vielem mehr, mit dem Ziel, relativ stabile Gefüge von Wissen, Kommunikation und Handeln ins Leben zu rufen. Alle Akteure – Menschen, Medien, Maschinen oder sonstige Artefakte – sind gleichermaßen in der Lage, Beziehungen und Verhalten der Akteure in einem Netzwerk zu beeinflussen. Im Bildungskontext bietet die ANT Erklärungen und mögliche Herangehensweisen bei der Analyse und Beschreibung komplexer Bildungsprozesse und Innovationen im technologiegestützten Unterricht. Wenn Menschen und Technologien gleichermaßen als Akteure im technologiebasierten Unterricht verstanden und in ihrem Zusammenspiel betrachtet werden, gelingt es uns, die Realitäten des Unterrichts- und Lernverhaltens zu verstehen und in didaktischen Einsatzszenarien zu berücksichtigen. Die Akteur-Netzwerk-Theorie kann dazu beitragen, die soziale Wirklichkeit des Lernens besser zu verstehen.

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Veröffentlicht

2013-08-28